Verwandeln und Verwerfen

Mit Kartons, Pappröhren, feinmaschigem Draht und Hanfschnur will der Schweizer Papierkünstler RUEDI FLURI beim Symposium in Großderschau eine Baumruine bearbeiten, um sie zu einer Skulptur umzuformen. Die rohe Skulptur wird von Hand mit aufgemixtem, wässrigen Faserstoff aus Zeitungspapier beworfen, wodurch sich die endgültige Form langsam aufbaut.
Vor Ort muss das Zeitungspapier zerkleinert, mit Wasser gemischt und mit einem elektrischen Mixer zu Pulpe verarbeitet werden, die anwerfbar ist. Die Masse soll auf dem Material nicht nur halten, sondern formbar sein, bevor sie trocknet. Einmal getrocknet, ist der Faserstoff erstaunlich wetterfest, wird sich aber im Laufe der Ausstellungszeit wiederum verändern.
Der Künstler schreibt zu seiner Arbeitsidee: „Ich komme nicht mit einem fertigen Plan, aber guten Mutes, eine starke Skulptur entstehen zu lassen. […] Ein Traum, ein starkes Bild, das sich immer ein wenig verändert, schlummert in meinem Kopf. […] Eine Möglichkeit, zu agieren und zu reagieren und die vorhergehende Ausgangslage weiter zu entwickeln.
Für mich ein wichtiger Vorgang.“
Vielleicht wird der abgestorbene Baum wieder ein Baum, ein einzigartiger, vielleicht sogar farbig. Auf jeden Fall wird er sich verwandeln.
Jetzt gilt es, Zeitungen zu sammeln, bevor das Symposium beginnt.

Die Baumruine am ehemaligen Bahnhof
Foto: Ute Fürstenberg
Entwurfsmodell für die geplante Skulptur,
Modell und Fotos: Ruedi Fluri

1 Gedanke zu „Verwandeln und Verwerfen“

  1. Lieber Ruedi,
    ich freue mich, dass Du die Baumruine am Wegesrand wieder zum Leben erwecken willst. Ich erfreue mich immer wieder an den Fotos meines Baumes von 2021 und erinnere mich an den Entstehungsprozess. Es war nichts geplant. Alles hat sich ergeben, als ich die Baumruine sah. So bin ich sehr gespannt, was dieser Baum mit Dir macht.

    Liebe Grüße von Sabine

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner