Ein Symbol der Romantik – die blaue Blume – inspirierte HEIKE BERL zu ihrer geplanten Arbeit während der diesjährigen Sommerakademie in Großderschau. Insbesondere Philipp Otto Runges Scherenschnitte von Pflanzen haben die Künstlerin bewogen, sich mit den hellblauen Blüten, die der Flachs zum Zeitpunkt des Symposiums optimalerweise trägt, künstlerisch auseinanderzusetzen.
Mit botanischen Zeichnungen beschäftigte sich Heike Berl schon während ihres Studiums, anschließend entstanden abstraktere Collagen und Installationen aus Papier, so beim Pleinair im Forstbotanischen Garten Tharandt, welches für sie ein wichtiger Impuls für das Arbeiten in der Landschaft war.
In ihrem Skizzenbuch entstehen zur Zeit erste Farb- und Formassoziationen für großformatige Pulp Paintings aus Flachsfaserpulpe für Großderschau.
Die Künstlerin hat nicht nur vor, blaue Flachsblüten aus Papierpulpe vor Ort zu gießen und sie den natürlichen Witterungseinflüssen auzusetzen, sondern auch während des Arbeitsprozesses gezielt zu zerstören, dabei Bezug nehmend auf die aktuelle Umwelt- und Naturproblematik. Wie weit sie mit diesem Auflösungsprozess gehen wird, lässt sich erst beim Symposium konkretisieren.
Außerdem wird sie mit Erden, Fasern und anderen Materialien einen Fundus zum Experimentieren vorfinden und neue Ausdrucksmöglichkeiten beim Pulp Painting ausprobieren.