Vergehen, Verwehen, Verstehen

Elf Wochen sind vergangen, der Sommer hat sich verabschiedet, der Herbst zeigt sich gebieterisch. Wind fegt über Felder und in die Kunstobjekte am Bahndamm in Großderschau.
Ein letzter Blick in die Ausstellung zeigt: Die Trockenheit der vergangenen Wochen hat dafür gesorgt, dass die Arbeiten trotz ihrer Fragilität die Zeit im Freien gut überstanden haben.
Wer sich darauf einläßt, das Schwanken und Wanken von Veronikas „Sommerhaus“ zu beobachten, nimmt dessen metaphysische Ebene wahr – nichts ist sicher, alles in Bewegung. Fragile Stabilität an Ruedis Baumgebilde, unerwartete Beständigkeit an den dünnhäutigen Blüten von Heike, verschwundene Farbigkeit im Linnen der sich in der Landschaft behauptenden Pfosten von Uli. Flatternd fordert Ilkas Kleid weiter das Recht auf Faulheit ein. Ankes Liebesbotschaft teilweise versunken, nun aber nach erstem Herbstregen begrünt, Eva-Marias Keimlinge zwar nicht in der Wasserwanne, aber auf den Fotos noch immer zu betrachten. Mariannes Bilder trotzen den Inschriften im Wartehäuschen, wenn auch inzwischen verlassen von den Schwalben, die im Nest unter’m selben Dach wohnten. Ein paar Federn und Vogelkot sind geblieben.

Ankes Liebesbotschaft im Grünen
Heikes PulpPaintings lösen sich langsam von den Sieben
Heikes „Blaue Blumen“ im „Glashaus“
Ulis farbverblasste Pfosten
Ilkas flatternde Botschaft
Ruedis umspannte Kartons
Das schwalbenverlassene Haus
Fotos: © PWM
„Sommerhaus“ im Herbstwind von Veronika Moos © PWM

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