Ihr erster Impuls für ein Arbeitsvorhaben war es, „temporär und symbolisch dieses historische Faseranbaugebiet des Havellandes mit einer Raummarkierung zu bekleiden […]: draußen in der Natur, in der Mitte des Jahres, zwischen Feldern, Himmel, Wegen und einer alten Bahntrasse einen optischen Punkt setzen, einen Ort zum Verweilen erzeugen.“
Deshalb wird VERONIKA MOOS während des Symposiums in Großderschau ein „Sommerhaus“ bauen.
Nichts Festes, etwas Leichtes, durchflutet vom Licht, vom Winde bewegt, durchlässig. Baumaterialien sind Kopfweidenäste, Haselnusszweige, Fasern der Leinpflanze. Mit halt- und gestaltgebenden hölzernen „Gräten“, ummantelt von einer „Haut“ aus Fasern, ähnelt es dem Aufbau von Faserpflanzen.
„Das künstliche Gebilde darf zum temporären sozialen Raum […] werden und einladen: zu verweilen, umkreisen, hineingehen, begegnen, träumen, erinnern, gewahr werden, nachdenken, hinausschauen, zu verlassen. Hier entsteht ein Moment in der Landschaft“, schreibt die Künstlerin zu ihrem Vorhaben. „Es wird blau sein wie die zierliche, flüchtige, blaue Blüte des Leins. Die Blaue Blume, die seit der Epoche der Romantik Symbol für Sehnsucht und Ferne, für das Unerreichbare, Unendliche, Unbedingte ist […]. Sie steht aber auch für die Verbindung von Mensch und Natur und von Realität mit Traumhaftem“, meint Veronika Moos.
Auf einer ehemaligen Bodenwaage für LKW aufgebaut, beginnt das „Sommerhaus“ mit dem Untergrund zusammen zu schwingen, sobald man es betritt. Das Wahrgenommene verändert sich also unmittelbar und die Frage von Gleichgewicht und Veränderung steht spürbar körperlich im Raum.
Ein tolles Blau